Geldanschauung
Geldanschauung Podcast Folge 2:

Ohne Zeit kein Fleiß.

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Stellt euch vor, es gäbe ein Land, indem man bei seiner Geburt 1,4 Millionen € überwiesen bekäme.

Der Nachteil in diesem Land wäre, das man keine Möglichkeit hat, Geld dazu zu bekommen, nicht durch Arbeiten, nicht durch etwas verkaufen. Man muss mit seinem Geld auskommen, das man bei seiner Geburt bekommen hat. Diese 1,4 Million € müssen also reichen für das ganze Leben. Und wenn sie alle sind, sind sie alle.

Wärt ihr gerne in diesem Land geboren?

Der ein oder andere von euch wird es jetzt schon „trapsen“ hören, worauf ich hinaus will: Wir werden mit einer bestimmten Menge an Lebenszeit geboren und verbrauchen diese, bis sie eben verbraucht ist.

Warum reden wir jetzt über Zeit, obwohl der Kanal doch Geldanschauung heißt?

Nun, wir wollen ja Geld als Mittel zum Zweck sehen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Nur deswegen reden wir überhaupt über Geld. Aber die universellere Lebenswährung ist Zeit. Wenn wir unendlich viel Zeit hätten, wären wir auch unendlich reich. Warum? Weil man immer irgendeinen Job finden würde, bei dem man nur Zeit einsetzen muss, Arbeitszeit, und der irgendjemanden irgendwas wert ist. Quasi, wenn wir den schlechtbezahltesten Job annehmen und ihn unendlich lange ausführen, haben wir auch unendlich viel Geld.

Zeit ist Geld ist Zeit

Zeit ist Geld, sagt man. Doch wie herum ist das gemeint?

Wenn es so ist, dass wir jederzeit unsere Zeit einsetzen können, um Geld zu bekommen, ist es andersherum aber nicht immer der Fall:
Wenn wir zu wenig Zeit haben, können wir das ein Stück weit mit Geld ausgleichen, dann nützt uns das Geld. Aber nicht immer.
Wenn wir zu wenig Zeit haben, kostet uns das oft Geld. Und wenn die Lebenszeit abgelaufen ist, bringt auch Geld nichts mehr. Es ist also verzwickt und verquickt.

Auf jeden Fall scheint es so zu sein, das man erst einmal Zeit investieren muss, um irgendein System zu erschaffen, das einem die Geldprobleme vom Hals hält. Weil Geldprobleme wiederum Zeitprobleme bedeuten. Und wenn wir genügend Geld haben und ein selbstbestimmtes Leben führen können, dann werden wir an vielen Stellen auch Zeit sparen können, einfach in dem wir keine dummen Sachen mehr machen müssen, finanziell dumme Sachen, wie z. B. uns unter Wert zu verkaufen, weil wir kurzfristig Geld brauchen. Aber auch keine Sachen mehr machen müssen, die unserer gesamten Lebensplanung widersprechen. Unterm Strich scheint man also Zeit investieren zu müssen, um Zeit zu bekommen.

Man könnte also auch von einer Zeitinvestitionen und Zeitzinsen, die man erhält, reden - und manchmal gehen diese Zeitzinsen gar nicht den Weg über das Geld: Wenn ein Problem liegenbleibt, wird es größer und erfordert dann mehr Zeit. Dadurch, dass wir uns nicht gleich um eine Sache kümmern, sondern erst später, müssen wir mehr Zeit aufwenden.

Das ist exakt die Systematik von Geld und Zinsen.

Zeit als Lebenswährung

Die Basiswährung des Lebens ist also nicht Geld, sondern Zeit. In der Einführungsfolge hatte ich ja bereits angesprochen, dass es irgendwie sehr seltsam ist, dass, - wenn man Geld gestohlen bekommt -, die Polizei kommt, nimmt den Fall auf, versucht den Täter zu ermitteln und zu bestrafen. Wenn wir aber Zeit gestohlen bekommen, ist niemand da, der das bestraft. Und nach dem, was ich eben gesagt habe, ist Zeit die universellere Währung, also das wertvollere.

Manche Leute verwenden viel Zeit darauf, Coupons zu sammeln oder an langen Schlangen anzustehen, wo es etwas billiger gibt. Ist ihre Zeit weniger wert als Geld?

Wenn es eine Zeitpolizei gäbe, dann würde sie meistens das Opfer verhaften als den Täter. Denn wir sind es doch meistens selbst, die uns die Zeit stehlen.

Heute will ich ein bisschen darauf hinaus, dass es Unmengen an Geld gibt. Geld wird aus dem Nichts geschöpft. Über das Thema, das Geld aus dem Nichts kommt, machen wir noch mal eine Folge, soll aber heute nicht Gegenstand sein.

Es gibt leider keine Zeitdruckmaschinen

Zeit ist begrenzt. Es gibt leider keine Zeitdruckmaschinen. Es gibt nur Gelddruckmaschinen.

Wir wollen der Frage nachgehen, ob es Sinn macht, dass man sich ein System schafft, mit dem man Zeit spart. Vielleicht sollte man das vorher machen, bevor man der Frage nachgeht, wie man Geld druckt oder Geld sparen kann.

Stell dir vor, das, was ich am Anfang gesagt habe, du würdest als Millionär geboren werden und müsstest mit diesen 1,4 Million € dein ganzes Leben auskommen. Was würdest du fühlen, bei jedem Euro, den du ausgibst?

Würdest du leichtfertig einen Euro ausgeben?
Wie wirst du dein Geld einsetzen, wenn man mit seinem Geld dann sehr sorgsam umgehen würde? Warum ist man mit seiner Zeit dahingegen so verschwenderisch?

Im Durchschnitt hat ein Mann in Deutschland eine Lebenserwartung von etwas über 78 Jahren, Frauen etwas mehr. Das sind 900 und ein paar zerquetschte Monate oder ca. 680.000 Stunden. Diese Stunden clever einzusetzen, könnte wichtiger sein als bei jedem Euro zu überlegen, wie man den einsetzt.

Reich wird man ja nicht durch das Geld, was man erhält, sondern durch Geld, was man nicht ausgeübt. Darauf werden wir in einer Folge über Sparsamkeit noch eingehen.

Und genauso ist es bei der Zeit: Wir haben die Zeit ja schon. Jetzt dürfen wir sie nur nicht verschwenden.

Ohne Fleiß kein Preis. Und ohne Zeit kein Fleiß.

Warum so wichtig ist, Zeit zu haben: Nur eine Aktion kann Erfolg auslösen. Niemand anderes arbeitet daran, dass wir Erfolg haben. Wir müssen das selber machen und dafür brauchen wir unsere Zeit. Ein Vogel, der umherfliegt und nach Würmern Ausschau hält, wird irgendwann einen finden. Der Vogel, der nicht umherfliegt, wird niemals einfinden, weil Würmer nicht in Vogelnester krabbeln. Und solange keine Reich-mach-Pille erfunden wurde, sind wir selbst gefragt, daran zu arbeiten, dass wir vermögend werden.

Natürlich hat man mal Glück und mal Pech. Manchmal macht man was richtig und mal falsch, aber nichts zu machen ist immer falsch. Deswegen bereuen betagter Menschen häufiger das, was sie nicht gemacht haben, als das, was sie gemacht haben.

Thomas Watson, der Gründer von IBM soll mal gesagt haben: „Wenn du Erfolg haben willst, dann verdopple Deine Fehler.“ Und so ist es ja auch: Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

Ich will sagen, was von außen nach Glück aussieht, ist häufig doch nur Tüchtigkeit und für diese Tüchtigkeit brauchst du Zeit. Also pass auf die Zeit auf.

Wenn wir Zeit vernichten und dabei denken - „ist ja nur Zeit!“ - dann ist das sehr schädlich für uns. Überlegt mal, wenn du genug Zeit hast, kannst du alles erreichen.

Jetzt wirst du sagen, nein, man braucht auch Glück. Natürlich gehört Glück dazu. Doch wie viele Tapes hat Dieter Bohlen versendet, um in der Musikindustrie Fuß zu fassen?

Der kürzlich verstorbene Schauspieler Harry Belafonte hatte mal gesagt: "Ich hab 30 Jahre gebraucht, um über Nacht berühmt zu werden.“

Ohne Fleiß kein Preis. Und ohne Zeit kein Fleiß.

Unsere Bedürfnisse treffen auf unsere Tagesuhr

Stellt euch mal bitte das Ziffernblatt einer Uhr vor. Diese Uhr hat jedoch 24 Stunden, statt nur zwölf. Das ist eine Tagestour.

Wie viele Stunden von diesen 24 Stunden am Tag haben wir denn überhaupt Zeit um ein selbstbestimmtes Leben zu planen und umzusetzen? Ein Drittel unseres Tages verbringen wir im Schnitt mit Schlafen.
Acht Stunden etwa, ein weiteres Drittel, müssen wir arbeiten. Mit Pendeln, mit Überstunden, sogar noch eine Stunde mehr.
Dann haben wir noch andere Bedürfnisse: Wir möchten etwas essen. Das muss zubereitet werden. Das muss eingekauft werden. Wir haben gesundheitliche Bedürfnisse, zum Beispiel Körperhygiene, Duschen, Zähneputzen, aber auch Sport.
Wir möchten oder müssen unseren Haushalt führen. D. h., staubsaugen, Wäsche waschen.
Von außen kommen Aufgaben auf uns zu wie Behördenkram, Finanzamt, Banküberweisungen.
Dann haben wir noch familiäre und gesellschaftliche Verpflichtungen...



Vielleicht kennt ihr ja die Maslowsche Bedürfnispyramide, auf der unten die Grundbedürfnisse stehen. Darüber stehen die Sicherheitsbedürfnisse, - gemeint sind damit natürlich auch die finanziellen Sicherheitsbedürfnisse. Darüber stehen die ie Sozialbedürfnisse, - also den gesellschaftlichen Anschluss nicht zu verlieren und erst als vierte Stufe - ganz oben in der Pyramidenspitze - kommen die Individualbedürfnisse wie Selbstverwirklichung, Talente entfalten können oder dem Lebenssinn nachzugehen. Oder eben auch Erfolg zu haben, Freiheit zu haben und so Dinge wie Prestige stehen dann ganz oben. Der Mensch kümmert sich erst um die untersten Stufen wie essen oder wenn wir schlafen wollen, schlafen. Danach kümmern wir uns um die Sicherheit und das Geld. Danach kümmern wir uns um das gesellschaftliche Miteinander und Ansehen und erst ganz am Schluss kommen die Dinge, über die wir jetzt gerade reden.

Drei selbstbestimmte Stunden pro Tag

Wenn wir Glück haben, bleiben uns drei selbstbestimmte Stunden am Tag, - in denen wir viele Sachen zu tun haben:
Wir müssen uns überlegen: Welches Auto kaufe ich? Welche Küche? In dieser Zeit können eine Weltreise machen oder Computer spielen.
Wir bringen die Kinder zum Arzt oder zur Blockflötensstunde oder zu Freunden.
Wir können uns Katzenvideos, Serien oder News anschauen.
Wir können shoppen.
Wir können uns fortbilden.
Oder wir können uns Gedanken machen über Hamsterräder und ein selbstbestimmtes Leben.

Das Wochenende ist eh schon verplant: Freunde treffen, Grillparty, Tante Frieda besuchen, Geschenk für Onkel Helmut besorgen, Beerdigung, Klaus beim renovieren helfen usw und plötzlich ist ein weiteres Jahr um und wir sind gar nicht weitergekommen.

Worauf will ich hinaus? Die Zeit scheint so unermesslich viel zu sein, aber in Wirklichkeit bleibt uns nur ein ganz kleiner Teil. Und diese freie, selbstbestimmte Zeit müssen wir gegen äußere Einflüsse verteidigen wie eine Löwenmama ihr Baby.



Jeder kennt es doch, wenn plötzlich das Telefon klingelt und Michael ist dran, den man seit fünf Jahren nicht gehört hat, und er fragt, ob man ihm nicht beim Umzug helfen könnte. Es ist auch nichts verkehrtes daran, zu helfen, - wenn man sich bewusst ist, dass wenn man 6 Stunden hilft, das dann eigentlich zwei Lebenstage sind.

„Ist ja nur Zeit!“ - Warum sagt man das so? Warum sagt man „nur“ zu etwas, was das Allerwichtigste ist? „Ist ja nur 1 Milliarde Euro! Peanuts!“

Aber wie kann man auf seine Zeit aufpassen? Wie kann man Zeit sparen? Wie kann man seine Zeit sinnvoll einsetzen?

Ist es nicht so, dass von diesen wenigen selbstbestimmten Stunden am Tag, wir manchmal zu viele einsetzen, um Dinge zu tun, die uns gar nicht nutzen? Das können Katzenvideos sein, - wobei ich auch denke, man muss auch mal lachen können. Oder eine Weltreise zu machen oder Computer zu spielen, ist völlig legitim. Ich finde sogar, das Leben ist dafür da, das man ein schönes Leben führt. Denn darum geht es ja hier: Wir wollen ja Zeit haben für genau die Dinge, die uns Freude bringen und wir wollen das selbstbestimmt machen.

Dummerweise kann man die Weltreise ja nur machen, wenn man die Mittel dazu hat und stundenlang Computer spielen kann man auch nur, wenn man die Zeit dafür hat.

Ich kenne einen, der erzählt mir öfters mal lang und breit, wie wenig Zeit er hat.

Dinge, die uns Zeit kosten und uns zusätzlich schaden

Hart ins Gericht sollte man gehen mit den Dingen die Zeit verbrauchen und uns nicht gut tun, zum Beispiel News konsumieren: Zeitung lesen, Fernsehnachrichten schauen, ... Interessiert mich doch nicht die Bohne, ob da irgendein Politiker dies und das plant oder auch nicht plant und der andere dagegen ist und der dritte wieder dafür! News leben davon, eine gewisse Dramatik aufzubauen und das schlägt sich meistens dann in Ängsten nieder, die uns überhaupt nicht weiter bringen. Im Gegenteil, Ängste lähmen. Und wenn wir 3 Stunden am Tag gelähmt wie das Kaninchen vor der Schlange sitzen, dann ist der Tag auch um. Und wir haben nichts erreicht.

Hinzu kommt ja, dass man mittlerweile besser informiert es, wenn man keine News konsumiert. Denn das allerwichtigste bekommt man vom Nachbarn oder vom Freund mit. Darüber will ich sowieso noch mal eine Folge machen, in der es nicht nur um die Denkweisen in Bezug auf Geld geht, sondern auch um die äußeren Einflüsse. Und dazu gehören schlechte Nachrichten, die Tag für Tag auf uns einprasseln. Es hat einen Grund, warum es nur schlechte Nachrichten gibt. Diese aktivieren und rufen zum Klick und zum Kauf auf. Gute Nachrichten interessieren niemanden. Auf diese Mechanismen möchte ich in einer folgenden Folge auch noch eingehen. Es ist ja nicht die Schuld der Zeitung, dass sie nur negative Nachrichten bringt. Die Zeitung bringt das, was gekauft wird. Das macht jeder Obsthändler genauso, dass er frische, duftende, gelbe Zitronen anbietet und nicht verdorrte Datteln aus Dänemark.

Das systematische Problem - und das wird keiner lösen können - , liegt in unserem Gehirn: Negative Nachrichten, die für unser Überleben wichtig sein könnten, sind nun mal bedeutender für uns als positive Inputs. Dazu kommt ja, das viele Zeitungsmeldungen inzwischen Werbung sind. Dreiste Werbung. Warum sollte man sich Werbung anschauen? Warum sollte man sich etwas geben, was einen manipulieren will?

So, wie kann man es jetzt noch schaffen, dass man seine Zeit für sich behält? Außer, dass man keine Sachen macht, die einem nicht gut tun und die einen nicht voranbringen? Damit einem die Zeit nicht davon rennt, finde ich es auch wichtig, eine Haltung zu haben.

Zeitsparen durch Haltung

Was ist eine Haltung? Eine Haltung ist, wenn ich weiß, was ich will, und was ich nicht will. Also dass ich es wirklich weiß. Dass ich nicht mein Fähnchen nach dem Wind setze. Dass ich mir nicht die Meinungen anderer aneigne - es soll ja meine Meinung sein und keine Anderung.

Wenn eine Frage auf eine Haltung trifft, muss nicht lange überlegt werden, wie man etwas macht. Sondern es ist sofort klar: Ja oder Nein. Das ergibt sich nicht aus einer Entscheidung, sondern schon aus der Haltung.

Ich finde es aber gar nicht leicht, in diesem großen Rauschen eine Haltung zu haben und zu bewahren. Wenn mich Michael anruft und fragt, ob ich beim Umzug helfen kann, weiß ich nicht, ob ich ihm noch mal helfen werde. Und das hat mit meiner Haltung zu tun. Wenn ich nämlich die Haltung hätte, dass ich für Nichtfreunde oder Nichtverwandte eben nicht umsonst beim Umzug helfe, dann kann ich doch sofort Nein sagen. Das spart Entscheidungszeit und natürlich auch Zeit, die ich nicht beim Umzug verbringe. Und auf mein Leben gerechnet spart es noch mehr Zeit, weil sich Michael nie wieder bei mir melden wird.

Wenn meiner Haltung ist, dass meine Zeit mir mindestens genauso wichtig ist wie die Zeit anderer Leute, dann lasse ich den Vordrängler im Stau vielleicht nicht vorbei.

Die Schwierigkeit bei der Entwicklung einer Haltung finde ich, dass man vorher beantwortet haben muss, welches Lebensziel man eigentlich hat. Denn aus dem Lebensziel ergeben sich Antworten auf sehr viele Fragen und man spart enorm viel Zeit, wenn man diese Fragen schon beantwortet hat, sobald Michael das nächste Mal anruft.

Was machst Du beruflich?

Wie gesagt, möchte ich in einer der kommenden Folgen auf diese Denkweisen und auch auf die Haltung eingehen. Ein kleines Beispiel möchte ich vorab schicken:
Wenn man auf einer Party ist und gefragt wird: "Was machst du beruflich?" Was antwortet man dann?

Sagt man dann: "Ich bin Turmuhrmechanikerin." ? Oder "Ich arbeite am Fließband bei Pirelli"? Oder "Ich arbeite in einer Werbeagentur und helfe kleinen und mittleren Unternehmen ihren Umsatz zu erhöhen."?

Quatsch.

Was ist die richtige Antwort auf die Frage, was machst du beruflich ?

Geld.

(Und das Geld bekommst du, weil du dies und das tust, von mir aus Kommunikationsdesign oder Turmuhrmechanik.)

Einen Beruf führt man aus, um Geld zu verdienen. Sonst wäre es ja ein Hobby.

Dann kann man das aber auch so sagen, auf der Party, wenn man gefragt wird. Zumindest, wenn nicht der eigene Chef oder der eigene Kunde fragt.

Es ist der erste Schritt, die Dinge beim Namen zu nennen, sich nicht selbst in die Tasche zu lügen. Wenn man einem Beruf nachgeht, um Geld zu verdienen, kann man das auch in seinen Worten und damit in seinen Gedanken verankern.

Wie oft sieht man ätzende Werbeslogans wie "Das Wohl unserer Kunden ist das wichtigste für uns!" oder "Der Kunde steht bei uns im Mittelpunkt!"

Nein!

Der Unternehmer führt sein Unternehmen immer noch, dass es ihm selbst gut geht - und in zweiter Linie vielleicht dass es dem Kunden gut geht. Natürlich darf man lieben was man beruflich tut, soll man sogar!

Aber solange du nicht am Montag zur Arbeit gehst, obwohl es vom Chef heißt "Ab Montag gibt es kein Geld mehr für die Arbeit!" - so lange ist ein Beruf Geld verdienen. Und wenn man das weiß und eine Haltung dazu hat, und stellen sich wieder die berühmten Fragen nicht: Ob man umsonst zwei Überstunden machen kann... ob man den Chef am Wochenende vom Flughafen abholen könnte...

Wenn das eigene Lebensziel ist, seinem Chef zu helfen, dann hilft man ihm! Wenn das eigene Lebensziel aber ein anderes ist, - wofür man seine Zeit braucht und Geld braucht -, dann muss man einen Gegenwert verlangen.

Das sollte doch völlig klar sein. Ich weiß nicht welchen Einflüssen ich mein Gehirn ausgesetzt habe, dass ich auf die Idee gekommen bin, das anders zu denken.

Zeit ist Geld!

Das soll's für heute gewesen sein. Danke fürs Zuhören!

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Geldanschauung.de - Ein Podcast über den Versuch, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Folge 01: Über Karotten redet man nicht!

Kennt Ihr die Geschichte von dem Esel, der acht Stunden am Tag einen Karren zieht, weil er einen Bündel Karotten vor sich sieht? In diesem neuen Podcast wollen wir uns fragen, ob wir unbemerkt vielleicht genau dieser Esel sind.

Euch erwarten Anregungen und Gedankenspiele zu Themen, die uns beim Versuch, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, nützlich oder hinderlich sind.

In einem Rundumschlag irgendwo zwischen Philosophie und Psychologie werden wir uns nicht nur das Thema Geld anschauen, sondern uns schädlichen Einflüssen bewusst werden und vor allem auch unsere innere Gedankenwelt in Bezug auf Geld auf den Prüfstand stellen - denn oft sind es die eigenen Denkweisen und Glaubenssätze, die uns auf dem Weg in die Freiheit ein Bein stellen.

Viel Spaß!